Papier, Stifte, Mappen, Mobiliar und vieles mehr - bereits im vergangenen Jahr trug rund 70 Prozent (in Zahlen ist das ein Wert von rund 55.000 Euro) des verwendeten Bürobedarfs im Landratsamt ein Nachhaltigkeitssiegel. Dies hat durchaus Vorbildcharakter, weshalb der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge von der Metropolregion Nürnberg bereits als Best Practice Beispiel vorgestellt worden ist. Doch diese Quote soll noch besser werden. Dieses Ziel hat sich das Team im Hause gesetzt und ist dabei gestern (Montag 10.05.2021) durch den Kreistag, der aus Pandemie-Gründen derzeit als Ferienausschuss tagt, einstimmig unterstützt worden.
Die Umwelt immer im Blick:Nachhaltige Beschaffung wird im Landkreis weiter ausgebaut
Offiziell gestartet wurde dieser Prozess im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge im Herbst 2019 mit dem Beitritt zur Fairen Metropolregion Nürnberg und der damit verbundenen Verpflichtung, bei der Beschaffung ein Augenmerk auf nachhaltige Produkte zu legen. Seitdem ist viel passiert. In einem ersten Schritt wurden zwei Abteilungen durch Klimaschutzmanager Jürgen Kromer weiter geschult, die ohnehin bereits eine Affinität zu diesem Thema bewiesen hatten: die interne Beschaffung und das Gebäudemanagement. In einem zweiten Schritt wurde eine Umfrage in allen Abteilungen des Amtes durchgeführt, um vorhandenes Interesse, den Bedarf und die Höhe der Ausgaben weiter auszuloten. Die Ergebnisse dieser Umfrage liegen inzwischen vor und zeigen, dass man im Hause durchaus bereit ist, den eingeschlagenen Weg weiter mit Leben zu erfüllen.
Dazu hat Klimaschutzmanager Jürgen Kromer eine Systematik entwickelt, die als wesentliche Elemente weitere Schulungen im Wechsel mit jährlichen Berichten zur Erfolgskontrolle vorsieht. „Eingebunden in diese Systematik werden schrittweise nun auch die Abteilungen Finanzen und Schulen, die Bau-Abteilung, die Haupt- und Personalverwaltung und auch das Team aus dem Büro des Landrats“, erklärt er. „Auch die Kommunen im Landkreis möchte ich für das Thema begeistern und zum Mitmachen motivieren.“
„Nachhaltigkeit ist ein großes Wort, hat aber auch viele Facetten. Bei der Beschaffung können das neben dem Material eines Produkts oder den Herstellungsbedingungen auch kurze Wege beim Transport sein. Diese Herangehensweise passt zu uns hier im Fichtelgebirge“, erklärt auch Landrat Peter Berek. „Wir haben unser Kreisentwicklungskonzept, also unseren „Fahrplan“ in Sachen Entwicklung für die nächsten Jahre unter den Titel „Freiraum Fichtelgebirge 2030 – Smart. Nachhaltig. Resilient.“ gestellt. Der Gedanke der Nachhaltigkeit ist also eine der drei tragenden Säulen dieser Planung.“