Bei der EDV-Betreuung der Schulen geht der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge neue Wege. Seit dem Herbst arbeiten die Verantwortlichen am Aufbau einer zentralen Systembetreuung, also einem Team, welches im Landratsamt angesiedelt wird und von dort aus zentral und in enger Zusammenarbeit mit Lehrer*innen vor Ort alle Schulen unterstützen wird. Das Ziel: die Pädagog*innen entlasten und für einheitliche Standards sowie eine weitere Verbesserung bei der technischen Ausstattung sorgen. Anfang der Woche sind die Pläne im Schul- und Bauausschuss des Landkreises vorgestellt worden und fanden dort breite Zustimmung.
EDV an Schulen: Betreuung aus einer Hand wird aufgebaut
„Der Bedarf an den Schulen ist definitiv gegeben. Nimmt man alle Schulen zusammen, dann sprechen wir schon jetzt über knapp 4.000 Endgeräte und insgesamt 150 Server. Und das ist nur ein Zwischenstand, denn die Digitalisierung ist nicht zuletzt seit der Corona-Pandemie in Riesenschritten auf dem Vormarsch“, sagt ein Mitarbeiter, der das Projekt seit Oktober vergangenen Jahres betreut. „Die Lehrkräfte vor Ort haben bisher einen tollen Job gemacht, aber sie stoßen an ihre Grenzen. Allein in diesem Schuljahr haben die Systembetreuer zwischen 200 und 400 Stunden geleistet, sind aber eigentlich nur für maximal fünf Schulstunden pro Woche dafür freigestellt.“
Seit dem Start im Herbst hat sich bereits einiges getan. Videokonferenzsysteme wurden eingerichtet, die Grund- und Mittelschulen beraten, das Netzwerk und die WLAN-Infrastruktur an sechs Schulen vollständig erneuert und an zwei Schulen erweitert, ein Inventarsystem aufgebaut und es wurde eine Cloud im Landratsamt eingerichtet, die nun zentral genutzt werden kann. Auch Förderprogramme hat man erfolgreich angezapft und davon Tablets, Notebooks, Beamer und Leihgeräte, aber auch Dienstgeräte für Lehrer angeschafft und nicht zuletzt den Breitbandausbau entscheidend vorangetrieben.
Landrat Peter Berek: „Das große Interesse an diesem Thema gibt uns recht. Wir wollten von Beginn an nicht nur die Landkreis-Schulen im Blick haben, sondern den Service auch auf die Schulen der Städte und Gemeinden erweitern. Denn im Verbund gelingt es viel besser, eine schlagkräftige Einheit als EDV-Kümmerer zu etablieren. Das Einvernehmen mit den Bürgermeister*innen ist dabei wirklich bemerkenswert. Inzwischen hat der Kreistag auch die Innovations- und Dienstleistungsgesellschaft Fichtelgebirge mbH gegründet und den Kommunen liegen entsprechende Zweckvereinbarungen vor. Es kann also los gehen.“
Die Liste der Aufgaben ist und bleibt lang. Aktuell wird die Generalsanierung des Otto-Hahn-Gymnasiums in Marktredwitz geplant. Parallel dazu wird das Förderprogramm Digitalpakt Bund vorbereitet, mit welchem weitere Hardware angeschafft werden und über weiter bauliche Maßnahmen jedes Klassenzimmer einen Glasfaseranschluss erhalten soll. Auch die Themen reibungsloser Distanz- und Hybrid-Unterricht werden weiterbearbeitet.
„Perspektivisch ist unser Ziel, für alle Schulen eine einheitliche Struktur hinsichtlich der Soft- und der Hardware zu schaffen. Wir planen, ein einheitliches Netzwerk, sowie Rechenzentren in den Schulen und eine dazugehörige Zentrale am Landratsamt aufzubauen. Und natürlich wollen wir weitere Lehr- und Verwaltungskräfte schulen, die dann die weiter wachsende Infrastruktur richtig gut nutzen können“, sagt ein Mitarbeiter abschließend.