Im Landkreis sind erwartungsgemäß weitere Fälle des mutierten Corona-Virus aufgetreten

(31.01.2021)

Derzeit handelt es sich um 44 Fälle, 30 davon sind bestätigt, bei 14 handelt es sich noch um Verdachtsfälle. Die Fälle sind keinem Cluster zuzuordnen – vielmehr handelt es sich um ein diffuses Geschehen, das sich auf zahlreiche Orte im Landkreis erstreckt.

„Grund dafür ist, dass wir seit ein paar Tagen alle PCR Tests auf eventuelle Mutationen untersuchen lassen. Möglich gemacht hat das ein Pilotprojekt unseres Labors Eurofins, für das wir sehr dankbar sind“, sagt Landrat Peter Berek. „Angesichts der anhaltend hohen Zahlen und dem Auftreten solcher Mutanten in den Nachbarlandkreisen und auch in Tschechien war es uns wichtig, hier mehr Klarheit zu bekommen. Nun wissen wir, was bereits bundes- und bayernweit vermutet wurde: die veränderten Viren sind bereits unter uns. Expertenschätzungen gehen bekanntlich davon aus, dass etwa 10 Prozent aller Fälle inzwischen auf diese Viren zurückzuführen sind. Damit unterscheidet sich die Situation nur unwesentlich vom ersten Ausbruch des Virus um vergangenen Frühling. Auch da war eigentlich klar, dass das Virus bereits unter uns ist, verstärkte Tests haben das dann auch zu Tage gebracht.“

Dies belegt auch, dass der Anstieg der Nachweise im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge sich ganz ähnlich entwickelt, wie der im Landkreis Hof. Auch dort haben die Behörden am Freitag diesen Trend bekannt gegeben. Beide Landkreise befinden sich deshalb in enger Abstimmung, tauschen ihre Erfahrungen umfangreich aus und haben entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Die Testkapazitäten wurden massiv erweitert. Die Maßnahmen im Landkreis gehen dabei weit über die von der Bundesregierung angeordnete Testung von Grenzgängern hinaus. Neben der Teststelle am Grenzübergang Schirnding werden die Unternehmen im Landkreis in die Lage versetzt, selbst Testungen vornehmen zu können. Möglich machen das Online-Schulungen und kostenfrei vom Landkreis zur Verfügung gestellte Tests. Darüber hinaus nutzen wir am Hallenbad in Selb aktuell auch die mobile Teststrecke der Bezirksregierung Oberfranken für Testungen von Grenzgängern.

Außerdem hat der Landkreis entschieden, den an den Schulen geltenden Distanzunterricht zu verlängern. So werden die Abschlussklassen der Gymnasien sowie der FOS/BOS eine weitere Woche nicht die Schulen besuchen. Der Landkreis hat dazu eine entsprechende Allgemeinverfügung erlassen und die geltende Allgemeinverfügung zum Besuchsverbot in den Heimen um eine weitere Woche verlängert.

Landrat Peter Berek: „Der eingeschlagene Weg ist der richtige. Einerseits weiten wir die Testkapazitäten massiv aus und seit dem Beginn der Testpflicht für Grenzgänger gewonnenen Erkenntnisse bestätigen uns in unserem Tun. Wir arbeiten mit Hochdruck an unserer Lage und weiten an vielen Stellen Tests aus. Die Mutationen machen uns natürlich vorsichtiger, trotzdem ist Besonnenheit entscheidend. Die Wissenschaft bestärkt uns in unserer Ansicht, dass aufgrund der Auftretenden Mutationen Vorsicht bezüglich einer möglichen Überlastung unseres Gesundheitssystems geboten ist, ein Grund zur Angst für den Einzelnen besteht aber nicht. “