Schon jetzt gelingt es im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge 63 Prozent des benötigen Stroms selbst und aus erneuerbaren Energien herzustellen. Eine gute Bilanz, die die Verantwortlichen weiter ausbauen möchten. In den kommenden Jahren will man an den Punkt kommen, an dem man die komplette im Landkreis benötigte Energie vor Ort selbst herzustellen in der Lage ist. Dieses Ziel wurde bereits im Klimaschutzkonzept 2011 festgeschrieben und verfolgt die Absicht, einen regionalen Wertschöpfungskreislauf zu erzeugen und dabei klimaneutral zu werden.
Nächster Schritt zur Dekarbonisierung: Landkreis nimmt am European Energy Award teil
Um das zu erreichen arbeitet man im Landkreis an einer sogenannten Dekarbonisierungsstrategie. Das bedeutet: Prozesse in der Energieherstellung, bei denen CO2 freigesetzt wird, sollen von CO2-freien Alternativen abgelöst werden. In einem ersten Schritt gehen die Verantwortlichen um Klimaschutzmanager Jürgen Kromer dazu zwei Themen an: die Erstellung einer Treibhausgasbilanz (in der neben dem CO2 auch andere Luft-Schadstoffe berücksichtigt werden) und die Einführung eines Managementsystems, an dessen Ende eine externe Zertifizierung stehen wird, welche die Qualität der Dekarbonisierungsstrategie dokumentiert und sichert.
Die Wahl ist dabei auf eine Teilnahme am European Energy Awards (EEA) gefallen und diesem Plan hat der Kreisausschuss nun auch zugestimmt. Einerseits handelt es sich beim EEA um ein weithin anerkanntes Verfahren, welches in Europa inzwischen in acht Ländern durchgeführt wird, zum zweiten kann eine Teilnahme für einen Zeitraum von drei Jahren über die Förderrichtlinie Kommunaler Klimaschutz zu 90 Prozent gefördert werden.
Das Verfahren des EEA ist schrittweise aufgebaut und durchläuft über einen Zeitraum von drei Jahren die Stationen Analysieren, Planen, Durchführen, Überprüfen und gegebenenfalls Anpassen. Regelmäßige Berichte sind ebenfalls ein zentraler Bestandteil des Verfahrens an dessen Ende dann ein einem DIN ISO Zertifkat vergleichbarer Status bescheinigt wird.
„Ich bin sehr froh, dass wir aus dem politischen Gremium das grüne Licht für die Teilnahme erhalten haben“, sagt Klimaschutzmanager Jürgen Kromer. „Unser Förderantrag ist bereits fertig und kann nun umgehend eingereicht werden, parallel dazu starten wir schon die nötigen Ausschreibungen.“ Und Landrat Peter Berek ergänzt: „Im Fichtelgebirge gibt es den politischen Willen über Parteigrenzen hinweg, die Energiewende weiter voranzutreiben. Deutschland schaut inzwischen auf das, war hier erreicht wurde. Dank der vielen Partner, die hier mitarbeiten, wird es uns gelingen, auf diesem Weg weiter die Nase vorn zu behalten. Wir tun das für unsere Umwelt, für unsere Bürger*innen und für eine weitere Stärkung der Lebensqualität in der Region.“