Seniorenbeauftragter: Lernen mit der Pandemie zu leben

(11.03.2021)

Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen auf hohem Niveau im Landkreis Wunsiedel sind wir gefordert, gemeinsam alle Maßnahmen zu ergreifen, um alle Mitbürgerinnen und Mitbürger vor einer Ansteckung zu schützen. Es gilt durchzuhalten. Um diese hoffentlich letzte große Welle der Infektionen zu überstehen, müssen wir im Freizeitbereich, privat wie auch beruflich, die strengen Schutz- und Hygieneregeln befolgen: Abstand, konsequentes Maskentragen, Hygiene, Selbsttest.
Jedoch, die Menschen werden immer ungeduldiger, wollen raus, sich mit Bekannten treffen, sich unterhalten und ein Bier trinken oder zum Einkaufen gehen.

Als Seniorenbeauftragter des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge bejahe ich die getroffenen Vorgaben und Verordnungen und unterstütze Landrat Peter Berek in seinem nicht leichten Kampf, die Verbreitung des Virus zu minimieren, um unsere Mitmenschen und uns selbst davor zu schützen.
Grenze zu Tschechien undurchlässig machen! Empörte Bürger rufen an.

Mit den Leistungen des Impfzentrums sehr zufrieden.
Danken möchte ich dem BRK Kreisverband Wunsiedel für den großartigen Einsatz im Impf-zentrum. Wichtig und richtig war, zuerst die Durchimpfung in den Pflegeeinrichtungen zu beginnen und die Impfung bei der Risikogruppe über 80 Jahre durchzuführen. Vorausgesetzt, die notwendigen Impfstoffe stehen zur Verfügung. Immerhin gibt es etwa 5800 über 80-jährige in der Impfgruppe 1 im Landkreis. Gut beraten ist das BRK, sich weiterhin strikt an die Priorisierung zu halten, auch bei Nachrückern aufgrund einer Absage.

Wichtig und richtig war, dass mobile Impfstationen in Schönwald, Kirchenlamitz, Selb, Arzberg, Marktredwitz und Weißenstadt eingerichtet worden sind, um den Impfwilligen weite An-fahrwege nach Wunsiedel zu ersparen. Nach wie vor volles Vertrauen habe ich in das BRK-Impfteam und Geschäftsführer Thomas Ulbrich. Bei Nachfragen, zum Beispiel wie es bei Impfungen für Senioren ausschaut, die immobil sind und zu Hause gepflegt werden, hatte er bereits Lösungsvorschläge parat. Auch ist zu begrüßen, dass die zugesagten zusätzlichen 1000 Astra-Zeneka-Impfdosen an Ärzte, Pflegepersonen, Lehrer, Erzieher, Polizisten, Sanitäts- und Feuerwehreinsatzkräfte verimpft werden.

Forderung an die Politik
Eine dringende Bitte habe ich als Seniorenbeauftragter an die Politik: Leider haben wir im Landkreis trotz höchster Inzidenzwerte keine zusätzliche Impfstoffversorgung, weshalb wir mit Sonderrationen versorgt werden müssen. Es kann nicht sein, dass wir bei deutlich höherer Gefährdung im Grenzbereich zu Tschechien genauso viel Impfstoff erhalten wie Landkreise mit einer Inzidenz von unter 50 bzw. unter 35. Auch muss die demographische Situation unseres Landkreises berücksichtigt werden. Zu begrüßen ist, dass weitere 50.000 Impfdosen zugesagt worden sind.

Devise muss sein: Impfen so schnell und so viel wie möglich, um sich und andere vor den ansteckenden und mit schwereren Verläufen umgreifenden Mutationen zu schützen. Optimistisch stimmt mich, dass immer mehr einer Impfung positiv gegenüber stehen und sich impfen lassen möchten. Ja, vielen geht es zu langsam und sehnen einen Impftermin herbei. Da sich offensichtlich das Infektionsgeschehen von den Pflegeheimen auf den privaten Bereich und die Arbeitsplätze verlagert hat, hätte ich als Seniorenbeauftragter keine Bedenken, wenn unabhängig von der Prioritätenliste neben den Älteren parallel auch die sogenannten Leistungsträger geimpft würden.