Selb

Dörfer

Buchwald, Dürrewiesen, Erkersreuth, Hammergut, Heidelheim, Längenau, Lauterbach, Mittelweißenbach, Mühlbach, Oberweißenbach, Plößberg in Oberfranken, Reuth, Selb-Plößberg, Silberbach, Spielberg, Steinselb, Stopfersfurth, Unterweißenbach, Vielitz, Wildenau

Weiler

Dürrloh, Holzhäuser, Laubbühl, Linden Ludwigsmühle, Neuenbrand, Papiermühle, Schatzbach, Sommermühle

Einöden

Bärenhaus, Blumenthal, Erbhaus, Fußhaus, Hafendeck Häusellohe, Heuloh, Leupoldshammer, Neuhof, Obersteinmühle, Prexhäuser, Rohrlohmühle, Untersteinmühle, Wellerthal

Geschichte

Selb gehörte von Anfang an zum Reichsterritorium Eger. 1281 erhält Heinrich d.Ä. Vogt von Plauen Lind seine Söhne die jetzt fora (= Marktflecken) genannten Orte Asch und Selb ("Selewen") als Reichspfand verliehen. Allerdings blieb dieses Pfandgebiet nicht lange im Besitz der Vögte, da es bereits nach einem halben Jahrhundert wieder beim Egerland, das inzwischen an den Böhmenkönig Johann von Luxemburg verpfändet worden ist, eingegliedert war.

Die Egerer ließen sich 1335 die Zusage gehen, dass die zwei Märkte Selb und Asch niemals mehr verpfändet oder verliehen werden dürfen. Von 1316 an verwalten die Forster die um Selb gelegenen egerischen Reichsforste. In Selb bestehen drei Adelssitze, in Oberweißenbach weitere. Als 1412 ihre Burg Neuhaus durch die Egerer zerstört wird, verkaufen sie den gesamten Besitz an den Burggrafen von Nürnberg, dieser errichtet das Burggrafenamt "Land vorm Wald", das spätere Sechsämterland.

1426 erfolgt erstmals die Verleihung des Stadtrechts, der Ort bildet fortan mit der Umgebung ein eigenes Amt im Sechsämterland, das bis 1613 von adeligen Amtsleuten verwaltet wird.

1581/1583 erbaut der Markgraf anstelle des Wasserschlosses ein Jagdschloss mit Treppenturm.

1613 wird das Richteramt dem Oberamt Wunsiedel zugeteilt; ab 1792 geht Selb an Preußen über, 1810 an Bayern.

Am 18.3.1856 macht ein Großbrand 3000 Einwohner obdachlos.

Von 1919 bis 1940 und von 1946 bis 1978 ist Selb kreisfreie Stadt, kommt dann zum Lkr. Wunsiedel i.F.

Neben Landwirtschaft war die Hausweberei Haupteinnahmequelle der Bevölkerung. In der zweiten Hälfte des 19. Jhd. kommt der Granitabbau in der Häusellohe hinzu.

1857 beginnt Lorenz Hutschenreuther mit der Porzellanherstellung, danach entstehen die Fabriken Jakob Zeitler (1864), Josef Rieber (1868), Geheimrat Dr. h.c. Philipp Rosenthal (1879), Christoph Krautheim (1884) Paul Müller (1890), Franz Heinrich (1896) Adolf Gräf und Friedrich Krippner (1900), und machen Selb zum Mittelpunkt der Deutschen Porzellanindustrie.

Es folgen weitere Industriegründungen in den Bereichen Elektrotechnik und Maschinenbau und verhelfen der Stadt zu einem rapiden Bevölkerungszuwachs.

1967 beschließt der Selber Stadtrat eine neue Stadt- und Verkehrsplanung. Prof. Gropius und Prof. Leibbrand planen für die Innenstadt die verkehrsfreie Fußgänger- und Einkaufszone und die großzügige Umgehungsstraße.

Name: Der Personenname "Kunradus de Selewen" wird um 1135/1188 urk. genannt und wird abgeleitet von dem Gewässernamen Selb, was soviel heißt wie die "dunkelfarbige Ache"; es liegen noch andere Namensdeutungen vor.

Quelle: Dietmar Hermann - Fichtelgebirgslexikon