Arten- und Biotopschutz für gefährdete und geschützte Pflanzenarten

Arnika (Arnica montana)

 

Fotos: © Martina Gorny

Die Arnika, eine geschützte uralte Heilpflanze, ist in Bayern gefährdet (Rote Liste 3) und kommt im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge in gesetzlich geschützten artenreichen Bergwiesen und Borstgrasrasen sowie vereinzelt in lichten  Kiefernwäldern vor. Bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts war die Arnika noch so weit verbreitet, dass im Fichtelgebirge Arnika-Blüten und -Wurzeln für den Drogenhandel gesammelt werden konnten. Vor allem durch die Intensivierung der Wiesennutzung sind die Bestände im Landkreis seitdem extrem zurückgegangen. Sie verträgt weder Kalkung noch Düngung. Das Sammeln von allen Teilen der Pflanze ist verboten. Im Bayerischen Vogtland und nördlichen Fichtelgebirge wurde zum Erhalt der Arnikabestände das "Bundesprogramm Biologische Vielfalt - Revitalisierung von Arnica montana" durchgeführt.

Ansprechpartnerinnen:

Frau Lisa Reiprich, Tel.-Nr. 09232 80-422, E-Mail: E-Mail

 

Bärwurz (Meum athamanticum)

 

Fotos: © Gudrun Frohmader-Heubeck

Die Heilpflanze Bärwurz ist eine Charakterart der gesetzlich geschützten artenreichen Bergwiesen in den von Silkatgestein geprägten Mittelgebirgen. In den Alpen kommt die Art dagegen seltener vor. Das Bärwurz-Vorkommen im Fichtelgebirge bildet die Südgrenze des mitteldeutschen Schwerpunktgebietes der Bärwurz im Thüringer Wald und Erzgebirge. Das Vorkommen im Naturpark Fichtelgebirge wurde 2010 vom Deutschen Verband der Landschaftspflege (DVL) in die Liste von "Bayerns Ureinwohnern" aufgenommen.

 

Froschkraut (Luronium natans)

Froschkraut

Foto: © Martina Gorny

Das streng geschützte Froschkraut ist in Deutschland sehr selten und vom Aussterben bedroht (Rote Liste1). Im Landkreis Wunsiedel i. F. handelt es sich um die einzige streng geschützte höhere Pflanzenart im Fichtelgebirge und den einzigen Wuchsort dieser Art in Bayern. Seine Lebensräume sind bedroht durch Aufdüngung des Stillgewässers infolge intensiver fischereilicher Nutzung. Der Wuchsort und das Vorkommen im Landkreis sind aktuell nicht gefährdet.

Ansprechpartnerinnen:

Frau Lisa Reiprich, Tel.-Nr.: 09232 80-422, E-Mail: E-Mail

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Seltene Eiszeitrelikte der Höheren Pflanzen und Moose in den Mooren des Fichtelgebirges

Faden-Segge

 

Foto: Faden-Segge, © Walter Hollering (†)

Unter Eiszeitrelikten versteht man Organismen mit arktisch-borealer Hauptverbreitung, die nach der letzten Eiszeit noch weiter vebreitet waren, heute jedoch nur noch auf extremen Sonderstandorten zu finden sind. Im Landkreis Wunsiedel i. F. findet man unter den Eiszeitrelkten extrem seltene und vom Aussterben bedrohte Höhere Pflanzen und Moose, die hauptsächlich in den Mooren des Fichtelgebirges vorkommen. Darunter befinden sich Moor-Reitgras, Zierliches Wollgras, Schlamm-Segge, Faden-Segge, Draht-Segge, Stumpfblättriges Torfmoos, Sparriges Sumpfmoos, Blandows Sumpfthujamoos, Kuppelmoosartiges Scheinbirnmoos u. a.  Um diese Raritäten vor dem Aussterben zu bewahren, ist der Schutz der Moore vor Austrocknung und Verbuschung nicht allein aus Gründen des Klimaschutzes von zentraler Bedeutung.

Ansprechpartnerin:

Frau Lisa Reiprich, Tel.-Nr. 09232 80-422, E-Mail: E-Mail

 


Firnisglänzendes Sichelmoos (Hamatocaulis vernicosus)

Firnisglänzendes Sichelmoos

Foto: © Walter Hollering (†)

Beim Firnisglänzenden Sichelmoos handelt es sich um die einzige streng geschützte Moosart, die bisher im Landkreis Wunsiedel i. F. mit nur sehr wenigen Vorkommen nachgewiesen wurde. Das Moos ist in Bayern vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1) und im Hinblick auf seinen Wuchsort ein sehr anspruchsvolles Eiszeitrelikt. Die Moosart bevorzugt im Fichtelgebirge stark gefährdete Quell- und Zwischenmoore, zu deren Kennarten es gehört. Das Moos kann nur geschützt werden, wenn diese gechützten, seltenen Moortypen erhalten werden. Akute Gefahr droht durch Austrocknung bzw. Entwässerung seiner einzigarteigen Wuchsorte. Ursache dafür ist aktuell vor allem der Klimawandel.

 

 

 

 

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