"Mein lieber Biber“ – 
mit dem Naturpark-Ranger auf Entdeckungstour

Ganz im Zeichen des tierischen Baumeisters stand eine Gemeinschaftsveranstaltung des Naturparks Fichtelgebirge und der NaturFreunde Kirchenlamitz. Rund 20 interessierte Teilnehmer trafen sich, um unter der Leitung von Naturpark-Ranger und Biberberater Andreas Hofmann eine Rundwanderung um ein eindrucksvolles Biberrevier in Röslau zu unternehmen. Dort hat unser größtes heimisches Nagetier eine Landschaft aus mehreren hintereinander liegenden Staugewässern geschaffen.

Ziel der Veranstaltung war einerseits die Lebensweise dieses faszinierenden Tieres etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, andererseits aber auch aufzuzeigen, welche wertvollen Lebensräume für Pflanzen und Tiere so ein Biber schaffen kann. Und so wurden die Wanderer schon gleich mit einem lautstarken Froschkonzert begrüßt und in den einzelnen Teichen konnten Bläßhühner auf ihren Hügelnestern beobachtet werden.

Auf die Frage, wie ein Biber so starke Baumstämme für seine Bauwerke fällen kann, hatte der Ranger einen echten Biberschädel zur Hand, an dem man die harte rote Zahnschmelzschicht auf der Zahnoberseite näher betrachten konnte. Die Unterseite der Zähne dagegen ist weicher und somit schärfen sich Biberzähne immer wieder selbst nach. Auch das dichte Fell mit bis zu 23.000 Haaren auf einem Quadratzentimeter konnte bestaunt werden. Dieser dichte Unterfilz schützt den Biber im Wasser vor Auskühlung.

Man kann den Biber aber auch mit der Nase erleben. Biber haben Analdrüsen mit einem Duftsekret, dem sog. Bibergeil. Dieser Duftstoff wurde früher zu medizinischen Zwecken und für Parfüms eingesetzt. Einen lebensechten Modellabguss dieser Duftdrüsen und ein Fläschchen Bibergeil waren natürlich auch mit im Exkursionsrucksack des Naturpark-Rangers. Die Anschauungsstücke stammen übrigens alle aus dem Lehrmittelbestand der Kirchenlamitzer NaturFreunde-Umwelt-Erlebnis-Station und werden für solche Aktionen gerne zur Verfügung gestellt.

Da Biber nachtaktiv sind und somit natürlich wenig Chancen für die Gruppe bestanden, den Burgherrn in Natura zu Gesicht zu bekommen, durfte man stattdessen den „Naturpark-Biber“ aus dem hauseigenen Präparate-Archiv bestaunen. Der Abschluss der rundum gelungenen Tour bildete ein lustiges Biber-Wettnagen. Ganz coronakonform durfte sich jeder Teilnehmer eine eigene Karotte nehmen und auf ein Zeichen mit der Biber-Nagetechnik dem Gemüse zu Leibe rücken.