Modellversuch in den Notgruppen: Testkonzept für sichere Schulöffnungen wird erprobt

(05.03.2021)

„Auch wenn die Inzidenzen in den Grenzlandkreisen weiterhin hoch sind, brauchen unsere Familien dringend eine Perspektive.“ Diese Ansicht vertritt Landrat Peter Berek und hat dabei im ersten Schritt eine schrittweise Öffnung der Schulen im Blick. „Doch diese Öffnung darf nicht überstürzt passieren und muss von einem höchsten Maß an Sicherheit für Kinder und Lehrer und somit auch für die Familien, die dringend Planungssicherheit brauchen, begleitet werden“, sagt er. Vor diesem Hintergrund arbeitet man seit Wochen im Landratsamt an Konzepten, wie dies gelingen kann.

In der kommenden Woche startet im Landkreis deshalb ein Testkonzept für Schüler*innen, welches zunächst in den Notgruppen der Grundschulen (Wunsiedel, Marktredwitz, Kirchenlamitz, Marktleuthen, Arzberg, Schirnding/Hohenberg) durchgeführt wird. Bewährt es sich, soll es vorbehaltlich der Zustimmung aus dem Gesundheitsministerium fortgesetzt undausgeweitet werden. „Mein Wunsch wäre es, dass wir so unsere Kinder schrittweise zurück in die Schulen und Kitas zu bringen. Parallel dazu arbeiten wir natürlich auch daran, die Inzidenzen zu senken. Aber hier ist noch Geduld gefragt – der Weg bis dahin ist für unsere Familien im Landkreis schlichtweg zu lang. Wir machen uns deshalb beim Gesundheitsministerium für mögliche Wege aus dem Lockdown stark.“

Das Testkonzept hat der Landkreis zusammen mit seinen bewährten Partnern von 21dx und Eurofins entwickelt, welche auch die Teststellen im Landkreis betreiben. Geplant ist ein engmaschiges Screening der Schüler*innen, welches auch mit kleineren Kindern gut umgesetzt werden kann. Zweimal pro Woche können diejenigen, deren Eltern für die Teilnahme am Screening eine Einverständniserklärung abgegeben haben, einen Gurgeltest machen. Eine Testung, die ebenso angenehm wie zuverlässig ist und beispielsweise in Schulen in Berlin schon erfolgreich angewendet wird. Der Gurgel-PCR-Test erfüllt den Goldstandard, ist also hochsensitiv und schlägt deshalb auch bei Menschen an, die keine Symptome zeigen.

Durchgeführt werden kann der Test zweimal pro Woche vor Unterrichtsbeginn. Die Proben werden jedem Kind so zugeordnet, dass keine Verwechslungen entstehen können. Danach wird aus jeder Probe eine kleine Menge entnommen, gemischt und im Nachgang für den kompletten Klassenverbund eine PCR-Testung vorgenommen. Erst wenn diese positiv ausfällt, werden die Kinder in einem kommunalen Testzentrum einzeln mit einem herkömmlichen PCR-Test nachgetestet, um danach alle erforderlichen Maßnahmen einleiten zu können.

„Diese sogenannte Gurgel-PCR hat viele Vorteile. Sie ist für die Kinder gut verträglich und kann ohne Infektionsrisiko im Klassenzimmer durchgeführt werden. Zudem liefert dieses Vorgehen sehr zuverlässige Ergebnisse und die Eltern werden noch am gleichen Abend per Mail über das Ergebnis informiert.“, erklärt Schulamtsdirektor Günter Tauber. „Wir alle wünschen uns sehr, dass wir mit diesen Tests alle Schüler wieder in die Klassenzimmer zurückholen und so einen ersten Schritt zurück zur Normalität gehen können, zumindest solange, bis sie möglicherweise von Selbsttests oder anderen Konzepten abgelöst werden.“

Gurgeltests Grundschule Wunsiedel