Pilotprojekt zur Gesundheitsvorsorge: Landkreis als Radonvorsorgegebiet ausgewiesen

(14.01.2021)

Radon ist ein im Boden natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas, das im Niedrigdosisbereich therapeutisch auch hier in der Region von jeher Anwendung findet und dessen heilende Wirkung bereits seit Jahrhunderten bekannt ist. Auch im angehenden Heilbad Weißenstadt wird Radon für die Gesundheit eingesetzt. Allerdings kann ein zu intensiver und unkontrollierter Einfluss von Radon auch zu Erkrankungen führen.

Um dem vorzubeugen, ist der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge als sogenanntes Radon-Vorsorgegebiet ausgewiesen worden. Darüber hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz jetzt informiert. „Ich begrüße das sehr“, sagt dazu Landrat Peter Berek. „Denn durch diesen Schritt werden wir Vorreiter bei diesem viel diskutierten Thema und packen die Chance der Prävention beim Schopf. Denn dass es in vielen Landkreisen in Oberbayern, aber auch in Oberfranken hohe Radonbelastungen gibt, ist seit vielen Jahren bekannt. In den neu eingerichteten Vorsorgegebieten werden nun auch umfangreiche Untersuchungen und Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Davon können wir hier im Landkreis nur profitieren.“

Durch die Festlegung zum Radonvorsorgegebiet werden im Landkreis in einem Pilotprojekt schon bald Radonmessungen an den Arbeitsplätzen starten. Der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge ist der erste Landkreis in Bayern, in dem systematisch alle Arbeitsplätze untersucht und – falls nötig – in der Folge radonsicher gemacht werden.

Zuständig dafür ist das Landesamt für Umwelt (LfU), welches das Forschungsvorhaben leitet und die Daten sammelt. Dieses wird im ersten Schritt die Arbeitgeber und politisch Verantwortlichen im Landkreis gezielt über die geplanten Untersuchungen und Maßnahmen informieren, sowie Messstationen einrichten. Im zweiten Schritt werden dann Messergebnisse und beispielsweise Informationen zum Alter der Gebäude oder baulichen Besonderheiten gesammelt. Von den aus diesen Daten möglichen Schlussfolgerungen sollen in der Folge viele andere Regionen, die vergleichsweise hohe Radonwerte aufweisen, lernen, profitieren und dann auch adäquate Maßnahmen für die dortige Bevölkerung entwickeln können.

Hintergrund für die Ausweisung von Radonvorsorgegebieten ist das neue Strahlenschutzgesetz des Bundes, welches vorsieht, dass die Länder solche Gebiete ausweisen.

Weitere Informationen finden Interessierte unter: https://www.lfu.bayern.de/strahlung/radon_in_gebaeuden/index.htm