Umfangreiche Investitionen, aber auch eine weitergeführte Konsolidierung:

Kreistag beschließt mit dem Kreis-Haushalt 2022 den finanziellen Fahrplan für das laufende Jahr

Umfangreiche Investitionen in die Schul- und Bildungslandschaft im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge, in die Infrastruktur, den ÖPNV und zahlreiche Zukunftsprojekte, die die Attraktivität und Lebensqualität in der Region weiter steigern werden – all das sieht der Haushaltsplan des Landkreises für 2022 vor. Gleichzeitig steht der Etat auch im laufenden Jahr wieder unter dem Eindruck der Konsolidierung, welcher dazu führt, dass jede Ausgabe des Landkreises genau unter die Lupe genommen wird. Das Endprodukt all dieser Überlegungen ist ein Zahlenwerk, das ein Gesamtvolumen von 138,9 Mio. Euro umfasst, von denen 15,7 Mio. in den unterschiedlichsten Bereichen investiert werden können.

Große Summen sind auch in diesem Jahr für Investitionen in die Schul- und Bildungslandschaft vorgesehen. Hier fließen beispielsweise 2,5 Mio. in die Generalsanierung der Realschulturnhalle Selb und die Generalsanierung der Fichtelgebirgsrealschule wird abgeschlossen. Vorbereitet werden die Generalsanierung des Otto-Hahn-Gymnasiums Marktredwitz und der Neubau einer Dreifachturnhalle in Marktredwitz. Auch für den Bau des Designstudios für die Staatliche Fachschule für Produktdesign und damit eine Festigung des Hochschulstandorts Selb sind Investitionen vorgesehen.

Zudem soll das Thema Mobilität im Landkreis weiterentwickelt werden. Geplant ist hier der Ausbau der Fichtel-Baxi-Linien sowie die Einführung eines On-Demand-Verkehrs. Für einen noch besseren Überblick über alle Angebote und wie sie vernetzt sind, wird zudem eine App für den Bereich Mobilität entwickelt werden, auch ist eine Imagekampagne für den ÖPNV im Landkreis geplant, um weitere Nutzerinnen und Nutzer von den neuen und bürgerfreundlicheren Angeboten zu überzeugen. Hierfür werden insgesamt 4,5 Mio. Euro in die Hand genommen.

Das Thema Gesundheitsversorgung im Landkreis spielt für die Menschen und somit auch die Politik und Verwaltung eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund haben die Kreisrätinnen und Kreisräte mit dem Haushaltsplan auch einem erneuten Zuschuss für den Betrieb des Klinikums Fichtelgebirge in Höhe von 3,5 Mio. Euro grünes Licht gegeben. Landrat Peter Berek sagt dazu: „Beim Klinikum ist uns allen klar, dass es ein „weiter so“ nicht geben kann. Die uns vorgesetzten Rahmenbedingungen fordern uns auf, Gesundheitsversorgung weiter zu denken, um sie auf Dauer sicher zu stellen. Dafür braucht es Mut zur Veränderung aber auch einen klaren Blick auf das Gesamtsystem unserer regionalen Gesundheitsversorgung, welches eben nicht nur aus dem Klinikum besteht. Natürlich bleibt es dabei unsere Aufgabe, neben einer optimalen Gesundheitsversorgung auch eine bestmögliche wirtschaftliche Führung des Klinikums zu erreichen.“

Natürlich sollen auch im Haushaltsjahr 2022 viele Projekte aus dem Kreisentwicklungskonzept fortgeführt oder neu gestartet werden. Im Bereich des Smarten Fichtelgebirges geht es neben einer App für Einheimische und Touristen im Fichtelgebirge auch beispielsweise um den Ausbau der IT an Schulen. Geplant sind die Umsetzung neuer Konzepte bei der Flächenentwicklung (hier spielt künftig beispielsweise auch das Thema Biodiversität eine Rolle) oder den Umgang mit Leerständen im Landkreis. Im Bereich Klimaschutz wird die Wasserstoffmodellregion Fichtelgebirge ihre Arbeit ausbauen und im Bereich Industrie wird das Thema Transformation (Umstellung energieintensiver Unternehmen von herkömmlichen Energien auf regional erzeugten, grünen Wasserstoff) fortgeführt werden. Zudem ist auch die Fortführung der Kampagnen #freiraumfichtelgebirge und #freiraumfürmacher eingeplant.

Noch einmal Landrat Peter Berek: „Unser diesjähriger Haushalt zeigt erneut, dass all unser Tun, alle unsere Projekte, alle unsere Ansätze, auf einer gemeinschaftlich entwickelten Strategie aufbauen. Unser Kreisentwicklungskonzept ist Basis für unsere Arbeit. Entwickelt wurde es vom Landkreis und den 17 Städte und Gemeinden. Ich danke hier insbesondere auch allen Kreisräten, die sich bewusst zu diesem konzeptionellen Vorgehen bekennen.“

Trotz all dieser Investitionen bleibt die Kreisumlage stabil bei einem Satz von 46,6 Prozent. Möglich gemacht hat das ein erneuter Kraftakt in der Verwaltung, die nach der ersten Lesung im Dezember noch einmal Einsparpotentiale herausgearbeitet hat. „Wir muten dem ein oder anderen Bereich damit viel zu, das ist uns klar. Dennoch war uns dieses Signal an die Kommunen wichtig und ich möchte ich bei allen, die hier noch einmal den ganz spitzen Bleistift gezückt haben, bedanken“, sagt dazu Kreiskämmerer Stefan Pommerenke und ergänzt. „Die stabile Kreisumlage stellt für die Kommunen in absoluten Zahlen nun sogar eine leichte Entlastung dar.“

Der Kreisausschuss hatte dem Kreistag in seiner Sitzung vom 11.04.2022 den Haushaltsplan einstimmig zum Beschluss empfohlen. Dieser Empfehlung hat sich der Kreistag am gestrigen Abend ebenfalls einstimmig angeschlossen.