Wichtiger Lückenschluss im Radwegenetz ist vollzogen:

Egerradweg bei Fischern kann jetzt befahren werden

529 Meter Asphalt können eine sehr große Bedeutung haben. Das ist bei der Freigabe des Egerradwegs im Bereich Fischern bei Schirnding eindrucksvoll deutlich geworden. Denn die Strecke ist weit mehr als ein Teilabschnitt eines Radwegs – sie ist ein zentraler Lückenschluss im Radwegenetz des Landkreises und auch für Radreisende, die auf internationalen Achsen unterwegs sind, erklärt der Radwege-Koordinator des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Sebastian Köllner: „Durch den Lückenschluss können sich Radfahrende aus der Tschechischen Republik kommend künftig kurz nach der Grenze entscheiden, ob sie den Egerradweg nehmen möchten oder lieber den Wallensteinradweg entlang von Röslau und Kösseine folgen möchten.“

In den vergangenen Jahren konnten schon einige Teilstrecken, vor allem im Bereich Weißenstadt und Marktleuthen hergestellt für den Verkehr freigegeben werden – diese werden schon heute gut angenommen und frequentiert. Durch den neuen Abschnitt bei Schirnding können Radfahrerinnen und Radfahrer von der Hammermühle bei Hohenberg a.d.E. kommend, die Carolinenquelle passierend, nun leicht über Fischern direkt zur Landesgrenze gelangen können, indem sie im weiteren Verlauf der Trasse des Wallensteinradwegs folgen. Diese Trasse auf dem „Weg der Begegnung“ wird künftig auch den grenzüberschreitenden Verlauf des Eger-Radwegs darstellen.

Jenseits der Grenze, im innerörtlichen Bereich von Pomezí nad Ohří, wurde von den tschechischen Planern bereits ein Radweg mit Verweilinseln direkt am pittoresken Skalka-Stausee angelegt. Die Stadt Eger plant zudem den Bau eines unselbstständigen Radwegs entlang der Staatsstraße in Richtung Cheb/Eger. Auf dem Gebiet der Stadt Selb und der Gemeinde Thierstein wird der Egerradweg aktuell auf einer Länge von ca. 2,4 Kilometern ausgebaut und ertüchtigt. Konkret handelt es sich um die Strecke von Schwarzenhammer (Anschluss Brückenradweg) über Hendelhammer in Richtung Wellerthal. Der Radweg wird mit einer wassergebundenen Deckschicht ausgestattet. Nur eine kurze Steigungsstrecke östlich der denkmalgeschützten Selbbachbrücke, die auch im Zuge der Maßnahme saniert wird, soll aus Gründen des Erosionsschutzes asphaltiert werden.

Auch im Bereich der Stadt Marktleuthen sind Bauarbeiten am Eger-Radweg auf mehreren Kilometern noch im Jahr 2022 geplant. Hervorzuheben ist insbesondere ein ca. 1,9 Kilometer langer Abschnitt von der Jakobsbrücke in Richtung Kläranlage – dieser eröffnet eine neue, leistungsfähige Radverkehrsachse in Richtung Osten und stellt bei Kaiserhammer den Anschluss an den Brückenradweg sicher. Von Weißenstadt kommend wurde bereits in den vergangenen Jahren ein Abschnitt bis in den Ortsteil Franken hinein umgesetzt. Dort knüpft nun ein ca. 2,3 km langer, gemeinsamer Bauabschnitt der Stadt Weißenstadt und der Gemeinde Röslau an. Der Spatenstich soll im Sommer 2022 erfolgen. Der zu bauende Radweg, der komplett in Asphaltbauweise hergestellt wird, folgt zunächst ab Franken in östliche Richtung dem bestehenden ländlichen Wegenetz, es folgen Neubauabschnitte und ein Brückenneubau, um den Radweg auf einer landschaftlich und kulturhistorisch höchst reizvollen Trasse entlang eines Triebwerkskanals bis zur Thusmühle bei Röslau zu führen, wo er beim neu geplanten Wohnmobilstellplatz auf dem Gelände der ehemaligen Pappenfabrik auf das Ortswegenetz treffen wird.

Weitere Abschnitte sind in den kommenden Jahren geplant. Die Geduld lohnt sich. Nach seiner Fertigstellung wird der Egerradweg ein echter Gewinn für den Radtourismus und die Region sein.

Im Rahmen eines Großprojekts soll der Egerradweg künftig weiter an Attraktivität gewinnen und den Ansprüchen eines Flüsseradwegs von europäischem Rang Rechnung tragen. Zusammen mit den Partnerkommunen Weißenstadt, Röslau, Marktleuthen, Thierstein, Selb, Hohenberg und Schirnding plant und koordiniert der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge seit dem Jahr 2013 den Ausbau und die Ertüchtigung des Eger-Radwegs. Die neue, verbesserte Trasse soll künftig auf einer Länge von 51 Kilometern die Egerquelle mit der Landesgrenze bei Schirnding verbinden. Sie wird damit die wichtigste Ost-West-Achse im Fichtelgebirge und trägt zum ambitionierten Ziel bei, einen Lückenschluss im europäischen Fernradwegenetz (Main-Eger-Elbe) herzustellen.

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