Bio-Genussradtour:

3 Betriebe, 3 Mal Kühe und zum Schluss lecker essen

Das Interesse an Bio oder einfach die Neugier, was auf so einem Bio-Betrieb passiert, lockte die Teilnehmenden bei sonnigen Wetter auf ihren fahrbaren Untersätzen am Sonntagmorgen zur BIO-Genuss-Radtour. Eingeladen hatte die Öko-Modellregion Fichtelgebirge im Rahmen der bayernweiten Aktion „BIO - Erlebnistage 2023“.

Startpunkt der Radtour war das „Archedorf“ Kleinwendern. Angeführt von Sebastian Köllner, dem Radverkehrswegebeauftragten des Landkreises Wunsiedel, und Daniel Buslapp-Plafinger vom Projektmanagement der Öko-Modellregion Fichtelgebirge, begaben sich die Teilnehmer auf eine kinderfreundliche Tour von etwa 22 Kilometern zu verschiedenen Bio-Betrieben im Landkreis Wunsiedel.

Der erste Etappenstopp führte die Gruppe zur Sasse Weide in Kleinwendern, wo der Bioland Bauer Rudi Küsper spannend von seiner Arbeit und Motivation als Weidekuh-[SL(I1] Bauer in einem Ein-Mann-Betrieb berichtete. Auf seinem Hof und angebundenen Weiden lebt das Sechsämter-Rotvieh – unter anderem die 14 Jahre alten Kuh-UrGroßmutter Gabi, welche mit den ersten 4 Tieren vor genau 10 Jahren zurück in den Landkreis kamen. Die Geschichte, wie und mit welcher Unterstützung Gabi und die anderen Rinder dieser bedrohten Art wieder in ihre alte Heimat zurückgekommen sind, war besonders spannend.

Weiter ging es auf dem gut ausgebauten Radweg mit wunderschönen Blick auf die Kösseine zur Familie Purucker in Oberthölau. Mit etwa 400 Rinder gehört der BIO-Milchhof zu den größten Milchbetrieben in der Region. Hier erhielten die Teilnehmenden einen anschaulichen Einblick in den gesamten Öko-Kreislauf, angefangen beim Futteranbau über die Milchproduktion bis hin zur Wiederverwertung von Gülle als natürlicher Dünger oder zur Energieerzeugung in der hofeigenen BIO-Gasanlage. Interessierte konnten außerdem alles über das Thema Bio-Milch erfahren, einschließlich Fragen wie: Was macht BIO-Milch so besonders? Wo wird sie verarbeitet? Wie gelangt sie zum Endverbraucher? Und welche Faktoren beeinflussen den Milchpreis? Diese Fragen wurden von Herrn Stefan Purucker mit Fachwissen und Erfahrung ausführlich beantwortet.

Nach einer kurzen Radtourstrecke erreichte die Gruppe den letzten Bio-Milchhof der Tour - den Hof von Klaus Wiedemann und seiner Familie. Die Familie war gerade beim Gras - Silieren. Trotz der vor dem Wetterumschwung anstehenden Arbeit nahm er sich mit seiner Frau für alle Teilnehmenden der Tour Zeit, die Fragen speziell zu seinem Hof zu beantworten. Bei einer Führung durch den Stall erklärte er den zusätzlichen bürokratischen Aufwand, den der Betrieb eines ökologischen Hofes erfordert. Er betonte die Bedeutung der Anerkennung von ökologisch und konventionell arbeitenden Landwirten in der Region, die einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz und zur Arterhaltung leisten.

Nachdem die Teilnehmenden so viele spannende Hintergrundinformationen erhalten hatten, ging es entlang des Brückenwegs zum Abschluss in das BIO-zertifizierte Bräustüberl Schönbrunn. Hier belohnten sie sich mit köstlichen BIO-Gerichten wie Rinder-Gulasch oder Bowl mit BIO-Hühnchen und tauschten ihre neu gewonnenen Erkenntnisse und Erlebnisse aus. Das Resümee der Teilnehmenden fiel eindeutig aus: Die Einblicke in die verschiedenen Betriebe vermittelten jedem ein gesteigertes Bewusstsein für die Wichtigkeit und den Stellenwert der ökologischen Landwirtschaft in der Region, sowohl wirtschaftlich als auch in Bezug auf den Erhalt regionaler Traditionen und Werte.