Digitalisierungsstrategie im Gesundheitsamt

25-jährige Gesundheitsökonomin steuert den internen Umbau des Fachbereichs

Digitalisierung in einer Behörde bedeutet nicht einfach nur „weg vom Papier“, sondern reicht viel weiter in die Arbeitsabläufe hinein. Im Zuge der Digitalisierung werden auch Abläufe überprüft. Machen bekannte Strukturen dann noch Sinn, wo kann ich straffen oder verschlanken, wo kann ich ansetzen, um effizienter, kunden- aber auch arbeitnehmerorientierter zu arbeiten. Vieles wird hinterfragt, einiges, aber eben auch nicht alles neu aufgestellt. Mittendrin in genau diesem Prozess befindet sich derzeit das Gesundheitsamt des Landratsamtes Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Bis 2024 – also schon im kommenden Jahr – werden viele diese Veränderungen abgeschlossen sein. Über diesen ersten, großen Umbau hinaus hat man sich im Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) aber noch weitere, langfristige Ziele gesetzt.

Die Planung und Umsetzung der Digitalisierungsstrategie liegt federführend in den Händen von Maike Kaufmann. Sie ist 25 Jahre alt und studierte Gesundheitsökonomin. Geboren in Weißenstadt lebt die junge Frau inzwischen in Bayreuth und „bastelt“ seit vergangenem November gemeinsam mit dem Team des Fachbereichs Gesundheitsweisen an den zukünftigen Abläufen. „Prozessmanagement ist ein großes Thema innerhalb unserer Digitalisierungsstrategie. Hier ziehen alle an einem Strang. Denn die Ziele unserer Strategie haben wir gemeinsam in Workshops mit dem gesamten Team erarbeitet“, erklärt Maike Kaufmann. „Gemeinsam überprüfen wir, welche Abläufe digitalisiert oder vielleicht sogar automatisiert durchgeführt werden können, wo Schwachstellen sind und wo wir weiter optimieren können.“

Die Einführung der E-Akte ist ein weiterer, wichtiger Bestandteil, den man im Jahr 2024 umgesetzt haben will und natürlich spielt auch das Thema IT-Sicherheit eine gewichtige Rolle. Zudem werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfangreich geschult, sodass die neuen Handgriffe schnell in Fleisch und Blut übergehen, erklärt Kaufmann weiter.

„Mir macht die Arbeit mit dem Team unheimlich viel Spaß und die Veränderungen, die wir gemeinsam angestoßen haben, sind schon an einigen Stellen spürbar. Der öffentliche Gesundheitsdienst hat aus meiner Sicht riesiges Potential. Fördern, Vorbeugen, Schützen – gemeinsam für eine gesunde Zukunft. Das ist das Leitbild, das wir uns gegeben haben. Der ÖGD ist eigentlich eher im Verborgenen tätig, jede Veränderung der Arbeit dort hat aber Auswirkungen auf jede Bürgerin und jeden Bürger im Landkreis“, so Kaufmann abschließend. Ein Punkt, der auch Landrat Peter Berek wichtig ist: „Unser Landratsamt soll mehr sein als eine Behörde. Wir verstehen uns als Kümmerer unserer Heimat und wissen natürlich, dass die Digitalisierung dafür von entscheidender Bedeutung ist. Aus meiner Sicht findet Kreisentwicklung eben nicht nur in unserer Entwicklungsagentur, der Wirtschaftsförderung, dem Klimaschutz oder der Mobilität statt, sondern im gesamten Haus – und eben auch in einem möglichst digitalen Gesundheitsamt.“