Praxisnahe Anwendungen stehen im Mittelpunkt

Smartes Fichtelgebirge startet Pilotprojekte auf der Basis der LoRaWAN Technologie

Bürgerinnen und Bürger im Landkreis werden künftig noch stärker von der Arbeit des Teams des Smarten Fichtelgebirges profitieren. Die verstärkte Auswertung von Geo-Daten einerseits und der Start einiger Pilotprojekte auf Basis der Funktechnologie LoRaWAN andererseits tragen dazu bei. Die Ergebnisse helfen beispielsweise beim Energiesparen, bei der Parkplatzsuche, beim Thema Müll oder auch dabei, Fehlplanungen im Landkreis zu vermeiden und somit Steuergelder zu sparen.

Die Nutzung der Funktechnologie LoRaWAN soll in unterschiedlichen Bereichen zur Anwendung kommen. Durch Sensoren soll unter anderem die Automatisierung öffentlicher Gebäude vorangetrieben werden. Mit Hilfe der Messung des CO2-Gehalts und der Raumtemperatur können Belüftung und Beheizung und somit der Energieverbrauch optimiert werden. Die übertragenen Daten tragen dazu bei, den Verbrauch zu steuern und so nicht nur Energie, sondern auch Geld zu sparen.  

Auch öffentliche Müllcontainer hat das Smart City-Team im Blick. Hier sollen Sensoren zum Einsatz kommen, die automatisch den aktuellen Füllstand melden. Unnötige Anfahrten werden somit vermieden, Ressourcen gespart und durch eine schnelle Leerung eines vollen Containers sollen auch Müllablagerungen im Umfeld der Container vermieden werden. Eine weitere Anwendung können Parkplätze sein. Ob bei einem Ausflug auf dem gewünschten Wanderparkplatz noch Stellplätze frei sind, können Sensoren vielleicht schon bald direkt in die FichtelApp übermitteln.

Erste Pilotprojekte mit Sensorik laufen

Die ersten Sensorik-Anwendungen werden in Wunsiedel getestet. Für die Bereiche Parkplatzmonitoring und Gebäudesensorik werden direkt im Landratsamt Pilotprojekte gestartet, die später flächendeckend im Landkreis ausgerollt werden sollen.

Oliver Rauh, Projektmanager Smartes Fichtelgebirge: „Die Daten, die wir für diese neuen Anwendungen sammeln sind natürlich keine persönlichen Daten, die Rückschlüsse auf einzelne Personen oder ähnliches zulassen. Es handelt sich um anonymisierte Daten, die uns dabei helfen sehr praxisnahe und nützliches Anwendungen zu testen. Entwickeln sich die Pilotprojekte so positiv, wie wir erwarten, können mittelfristig Menschen im ganzen Landkreis und auch Besucherinnen und Besucher im Fichtelgebirge davon profitieren.“  

Geodaten helfen dabei, Bedarfsgerecht zu planen

Gleiches gilt für die Sammlung und Nutzung von sogenannten Geodaten. Sie soll künftige Planungsentscheidungen einfacher und fundierter machen. „Durch die Analyse der Geodaten in Kombination mit Sensordaten können wir beispielsweise Naturschutz und geplante Baumaßnahmen besser aufeinander abstimmen. Wir sehen, wo bewegen sich die Leute oder wie laufen die Verkehrsströme. Wir können aber auch entscheiden, wo im Landkreis macht ein Pflegeheim Sinn, wo ein Kindergarten oder wo ist eine zusätzliche Bushaltestelle nötig“, erklärt Carsten Krauß, der für die Geoinformationssysteme im Landkreis zuständig ist. „Durch die Auswertung dieser Daten können wir so Fehlplanungen oder Planungen an den Bedürfnissen der Menschen vorbei vermeiden.“

Genau dieser Gedanke steht auch für Landrat Peter Berek im Mittelpunkt der neuen Entwicklungen im Smarten Fichtelgebirge. Er sagt: „Daten sind das Gold der Zukunft. Mit dem Geoinformationssystem und der LoRaWAN-Technologie können wir Daten so übereinanderlegen, dass sie uns gesellschaftspolitische und strukturelle Entscheidungen treffen helfen. Und das bei ganz praktischen Themen, wie beispielsweise der Leitung von Verkehrsströmen oder bei der Planung der Besiedelung. Was im ersten Moment vielleicht sehr abstrakt klingt, hilft uns in der Praxis, das tägliche Leben der Menschen im Fichtelgebirge noch positiver zu gestalten.“